Traditionellerweise vergibt die «International Pirat Association» die Europameisterschaft in ein Land mit aktiver Piratenflotte, nach der Türkei vor zwei Jahren ist jetzt die Schweiz an der Reihe. Da die EM bevorzugt im Sommer stattfindet, hat die Schweizer Piratenvereinigung einen See mit guter Thermik gesucht und den Urnersee gefunden. Zudem hat der Regattaverein Brunnen Erfahrung mit der Organisation von grossen Meisterschaften.
Am kommenden Sonntag und Montag werden die Boote eingeschrieben und vermessen, von Dienstag bis Samstag wird vom Ausgangshafen Hafen Fallenbach bei Brunnen entweder auf dem Urner See oder im Gersauer Becken regattiert. Bei den Piraten ist immer auch der gesellige Teil sehr wichtig, so gibt es an mehreren Abenden ein gemeinsames Nachtessen. Höhepunkt wird ein Nationenabend mit geselligen Spielen.
Für Teams, die aus EU/Schengen-Mitgliederländern kommen, wird die Einreise in die Schweiz abgesehen von Coronatests problemlos möglich. Für Seglerinnen und Segler aus der Türkei musste sich Andreas Fleisch, Präsident der Schweizerischen Piratenvereinigung, aber besonders engagieren: «Dank der Mithilfe von Swiss Sailing sollte es jetzt klappen, dass wir trotzdem etwa zehn Teams aus der Türkei begrüssen können.»
Der Pirat kam 1938 in Deutschland als Sieger eines Preisausschreibens auf den Markt und ist hier immer noch anerkanntes Jugendboot. Bisher haben die Deutschen auch alle Titel an Europameisterschaften nach Hause geholt. Aus Schweizer Sicht werden Stephan Fels und Patrick Ruf die grössten Chancen zugesprochen, sie haben auch bei anderen Europameisterschaften schon Spitzenplätze erreicht.
Text: Walter Rudin
Bilder: Berninacup Steckborn 2020