Text: Lori Schüpbach
Fotos: Sailing Energy / Swiss Sailing Team
Nach zwei idealen Trainingswochen vor der Regatta machte der Wind ausgerechnet am Auftakttag nicht mehr mit. Die meisten Klassen mussten ohne gültige Wettfahrt wieder zurück an Land. Erst nach zwei, drei Tagen etablierte sich wieder die bekannte und beliebte Seabreeze vor Palma de Mallorca (ESP).
Mit den schwierigen Bedingungen kam das 470-Mixed-Team Yves Mermod und Maja Siegenthaler gut zurecht. Zwei zweite Laufränge in der Opening-Series führten sicher in die Goldfleet und liessen lange auf ein Top-Ten-Ergebnis mit der Qualifikation fürs abschliessende Medalrace hoffen. Eine Blackflag (Frühstart) und zum Schluss drei Läufe ausserhalb der Top Ten führten jedoch dazu, dass Mermod/Siegenthaler noch auf den 15. Schlussrang zurückfielen. «Natürlich sind wir enttäuscht über die verpasste Medalrace-Qualifikation», sagte Maja Siegenthaler nach dem letzten Lauf. «Dennoch konnten wir mit den drei Top-Drei-Resultaten zeigen, dass wir über den Winter Fortschritte gemacht haben und auf dem richtigen Weg sind. Jetzt gilt es, an unseren Starts und an der Konstanz zu arbeiten.» Das zweite 470-Mixed-Team mit Linda Fahrni und Cyril Schüpbach konnte nicht ganz vorne mithalten. Immerhin qualifizierten auch sie sich für die Goldfleet und deuteten damit ihr Potenzial an.
Für das beste Schweizer-Resultat sorgte Maud Jayet auf dem ILCA 6. Mit einer soliden Leistung sowohl in der Opening-Series als auch in der Goldfleet qualifizierte sie sich für das Medalrace und belegte am Ende den 9. Rang. «Ich hatte einige Ups und Downs, insbesondere weil wir längere Zeit nicht mehr in einem so grossen Feld gesegelt haben. Aber grundsätzlich lief es recht gut und ich bin nicht weit von meiner Bestform entfernt», fasste die Westschweizerin ihre Eindrücke nach dem Medalrace zusammen. Für Anja von Allmen, die zusammen mit Maud Jayet in der ILCA-6-Squad trainiert, geht es aktuell vor allem darum, Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln. Sie qualifizierte sich knapp nicht für die Goldfleet, segelte dafür anschliessend in der Silverfleet ganz vorne mit. Ebenfalls in der Silverfleet klassierte sich bei den ILCA 7 Gauthier Verhulst.
Hinter den Erwartungen zurück blieb das 49er-Team Sébastien Schneiter/Arno de Planta. Auch unter der Berücksichtigung des frühen Zeitpunkts in der Saison war die Qualifikation für die Goldfleet das erklärte Ziel – was nicht gelang. Bis im August, wenn in Den Haag die ersten Olympia-Quotenplätze vergeben werden, braucht es noch eine deutliche Steigerung. Ebenfalls in der Silverfleet landeten Joshua Richner/Nilo Schärer, die jedoch mit ihrer Leistung und insbesondere den Fortschritten bei Seabreeze zufrieden waren.
Ebenfalls als Standortbestimmung nutzten die SST-Athleten Bruce Kessler (Formula Kite), Elia Colombo, Matteo Benz sowie Sebastian Schärer (alle iQFoil) die Trofeo Princesa Sofía. In diesen neuen Olympia-Klassen ist das Niveau noch nicht sehr konstant und die Leistungen sind schwieriger einzuordnen. Klar ist, dass auch hier auf dem Weg nach Paris 2024 noch viel Arbeit wartet.
«Die Trofeo Princesa Sofía hat sich einmal mehr als phantastische Regatta mit einem sehr hohen seglerischen Niveau und einer grossen Dichte in allen Olympia-Klassen präsentiert. Wir wissen jetzt, wo wir stehen. Es gibt noch viel zu tun – alle Athletinnen und Athleten, die Coaches sowie der Staff sind hoch motiviert», bilanzierte SST-CEO Christian Scherrer das Geschehen auf dem Wasser.
Der nächste grosse Event für die meisten Seglerinnen und Segler des Swiss Sailing Teams ist die Semaine Olympique Française in Hyères (FRA) Ende April.
Sämtliche Resultate der 52. Trofeo Princesa Sofía Mallorca by Iberostar sind auf der offiziellen Webseite des Events zu finden.