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25.10.2023Racing

Swiss eSailing Championship 2023

Die zehn Teilnehmenden, die zum Finale der Schweizermeisterschaft im virtuellen Segeln antreten dürfen, stehen fest. Am nächsten Samstag, 28. Oktober wird beim Segelclub Enge, Mythenquai 317 in Zürich, ab 13:30 Uhr der Kampf um den Meistertitel ausgetragen. Mit dabei sind auch die drei letzten Titelträger. Wir stellen Ihnen die Finalisten vor und lassen sie erzählen, was sie an der Plattform Virtual Regatta (VR) fasziniert:

Text: Walter Rudin

Das Finale wird wiederum live über YouTube gestreamt. Kommentiert wird der Event von Jonathan Koch, selber erfolgreicher Segler und eSailer, als Moderator in der Szene weitbekannt. Auf Youtube können Sie bequem von Zuhause aus die virtuellen Regatten mitverfolgen. Herzlichen Dank an AON, die diesen Event seit Beginn unterstützt. 

Arno Schneider / Laegern hat nicht nur bereits einen kompletten Medaillensatz an drei eSailing SMs geholt, er hat in auch in der diesjährigen Qualifikation am meisten Punkte gesammelt und möchte wieder um Medaillen kämpfen. Der Aargauer liebt die eher schnellen Boote, am meisten den Nacra17. Seine VR-Faszination: «Einerseits sind es die Anforderungen, dass man gleichzeitig viele Informationen aufnehmen und verarbeiten muss, um daraufhin die richtigen strategischen und taktischen Entscheidungen zu treffen und diese auch technisch korrekt auszuführen. Andererseits sind es die Kontakte innerhalb der Community mit Gleichgesinnten rund um den Erdball.» Zur Vorbereitung will er mit den vier Bootstypen, die im Final verwendet werden, einige Trainingsrennen bestreiten. Vor allem zum Einüben der Starttaktik, aber auch um das Gefühl für die unterschiedliche Manövrierbarkeit zu schärfen.

Markus Leist / Flying Palomino, der Berner mit Wohnsitz in Guschelmuth FR segelt gern mit seiner Jacht Arcona 340 auf dem Neuenburgersee und Offshore mit dem CCS, seit 1995 als Skipper 1, am liebsten in Schottland. Der Architekt mit selbständiger Einzelfirma fährt aber auch gerne Ski. Seit fünf Jahren segelt er virtuell, am liebsten mit dem 49er. Seine VR-Faszination: «Man kann segeln, wann man Zeit und Lust hat. Man kann die Taktik auf das physische Segeln übertragen und so auch für reelle Regatten trainieren.» Mit regelmässigem Spielen auf Virtualregatta bereitet er sich auf das Finale vor. Sein Ziel: «Ich möchte mit den letzten sechs Finalisten das Medal Race bestreiten.» Mit ihm wird sicher zu rechnen sein, schliesslich hat er im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegt.

Christian Ettel / Quappi segelt schon seit 2012 auf der virtuellen Plattform, am Anfang nur Offshore, jetzt nur noch Inshore. Im Jahr 2020 holte er den Meistertitel. Der Zuger mit Wohnsitz in Schwyz ist leidenschaftlicher ILCA-Segler und hat mit dem Urnersee auch ein tolles Revier, das gleich vor seiner Haustür liegt. Der Maschineningenieur, der in der Entwicklung von medizinischen Laborgeräten arbeitet, fährt in seiner Freizeit auch gerne Ski oder ist mit dem Bike unterwegs. Seine VR-Faszination: «Ich spiele allgemein gerne, die Rennen sind kurz und schnell. Man kann etwas riskieren, und wenn es nicht klappt, kommt schon bald die nächste Chance. Es gefällt mir, gegen Menschen und nicht gegen einen Computer zu segeln.» Sein Ziel ist, alles zu geben und Spass zu haben: «Was am Ende dabei herauskommt, hängt auch von den anderen ab. Ein Platz auf dem Podest wäre schön.»

Philipp Juchli / Peppino hat vor etwa fünf Jahren mit dem virtuellen Segeln begonnen. Der geborene Winterthurer mit Wohnsitz in Roggwil (TG) segelt auch real, am liebsten mit dem Star und ORC auf dem Gardasee. Seine VR-Faszination: «Mir gefällt der Umgang mit der Taktik, die Regelsituationen und der Umstand, dass man auch für das reale Segeln immer wieder lernen kann.» Der Rechtsanwalt & Notar bereitet sich je nach Verfügbarkeit auf das Finale vor, hat sich aber keine zeitliche Zielsetzung gegeben. Philipp Juchli hat letztes Jahr die Schweizermeisterschaften im eSailing gewonnen. Er wird sicher versuchen seinen Titel zu verteidigen.

Daniel Keel / 😀NYX SUI 001 ist als Skipper der Onyx Werubau für den Regattapool Segel Club Männedorf im Compass Cup aktiv. Er treibt aber auch Sport mit FiveFingersWandern, Mountainbiken, Skifahren, Snowboarden und Schneeschuhlaufen, Der Zürcher mit Wohnsitz in Berneck SG hat ab Frühling 2021 an ersten Inshore Virtual Regatten teilgenommen. Er bevorzugt Jachten gegenüber den Mehrrümpfern und Jollen und liebt Reviere, wo es konstante nicht allzu drehende Winde gibt. Seine VR-Faszination: «Es gibt schon einige Parallelen zum echten Regattieren, insbesondere ist es hilfreich, stets die Regeln vor Augen geführt zu bekommen. Das bringt mich auch auf der Onyx weiter.» Daniel Keel freut sich, wie letztes Jahr wieder bei den Finalisten zu sein und strebt, wie auf der echten Regattabahn, auch hier immer das Podest an.

Vincent Egli / che66er, Vizemeister des vorletzten Jahres und dritter im letzten Jahr, ist dieses Jahr natürlich besonders motiviert, den Titel endlich zu holen. Der Berner, der in Murten aufgewachsen ist, segelt real gerne J70 Jachten, weil es da eben noch grosse Regattafelder gibt, am liebsten auf dem Murtensee. Virtuell fightet er am liebsten mit den F50. Seine VR-Faszination: «Es ist der spontane Wettkampf von fünf Minuten Dauer, dann aber die taktische Komponente, welche annähernd vergleichbar ist mit dem Segeln in Realität. Obwohl einige Komponenten wie Team, Trimm oder Natur unersetzbar fehlen, stimmt es als gelegentliche Ergänzung.» Mit soliden Starts will er den Grundstein zum Erfolg an der SM legen.

Sandra Schaer / Yuzu hat als erste Schweizer Teilnehmerin an den eSailing World Finals bereits für ein Ausrufezeichen gesorgt. Die gebürtige Baselbieterin mit Wohnsitz in Wädenswil hat zunächst als Mitseglerin auf Hochsee- bzw. Ferientörns begonnen, bevor sie vor sechs Jahren ins Regattasegeln eingestiegen ist. Am liebsten regattiert sie mit dem Yngling auf dem Urner- oder Gardasee. Neben dem Segeln betreibt sie viele Outdoor-Sportarten. Während des ersten Lockdowns der Covid-Pandemie hat die Physiotherapeutin mit virtuellem Segeln angefangen. Ihre Faszination: «Es ist für mich ein Spiel, das Spass macht und bei dem ich zudem einiges für das reale Regattasegeln im Bereich Strategie und Taktik und Regelkunde lerne.» Sie hofft, unter die besten sechs zu kommen und spielt zur Vorbereitung Trainingsregatten, unter anderem mit dem All Girls Team, um in Übung zu bleiben.

Daniel Scheu / Celestial Storm, der Dr. med. dent. mit eigener Praxis für Kieferorthopädie wohnt in Uttwil am Bodensee wo er erst seit kurzer Zeit auch real segelt. Am liebsten würde er einmal mit einer AC75 über den See fliegen. Er spielt auch Golf und betreibt Fitness. Auf der Plattform Virtual Regatta ist er bereits seit etwa sieben Jahren aktiv, am liebsten mit der 49er auf dem Revier in Cagliari. Seine Faszination: «Es ist ein unterhaltsamer, spannender Spass für zwischendurch.» Der Ostschweizer mit Zürcher Wurzeln würde sich über einen Medaillenrang freuen, bereitet sich aber nicht speziell darauf vor. «Am Tag X muss man die Leistung bringen», meint er.

Giovanni Müller / Gio54, der studierte Mathematiker, der heute in der Informatik tätig ist, segelt vor allem real, früher auf dem Lacustre, heute mit dem Yngling, am liebsten auf dem Urnersee. Auf der virtuellen Plattform hat er vor seit etwa drei Jahren begonnen. Er bevorzugt den Formula18 und das Revier vor San Francisco. Seine Faszination: «Man muss nie auf Wind warten, man kann immer loslegen, wenn man Lust hat». Für die Finalrunde hat sich der Zürcher keine besonderen Ziel gesetzt, mitmachen sei das wesentliche, sagt er. Und wie bereitet er sich auf den Wettkampf vor? «Segeln, segeln, segeln!»

Bruno Imhof / DYNASOR  blickt aus Edlibach vom Zugerberg auf sein geliebtes Segelrevier, den Zugersee. Hier ist der als CEO tätige Kaufmann gerne mit seiner Saffier SE 33 unterwegs, er segelt aber auch mit einer Swan 65 auf dem Mittelmeer und übt daneben andere Sportarten aus: Mountainbike, Golf, Fitness, Indoor Cycling. Vor zwei Jahren hat er mit dem virtuellen Segeln begonnen, segelt am liebsten mit Offshore Racern auf den Bermudas. An der virtuellen Plattform fasziniert ihn, dass man kompetitive Regatten von zu Hause aus bestreiten kann. Besondere Ziele für die Finalrunde hat er sich nicht gesetzt, er sieht das ganz olympisch: «Mitmachen zählt.» Trotzdem bereitet er sich intensiv darauf vor, er macht täglich etwa fünf Trainingsläufe.

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