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31.08.2022Marketing

Ukrainischer WM-Titel kommt in die Schweiz

Alina Shapovalova holt an der U-21 ILCA World Championship in Vilamoura POR den U-16 WM Titel bei den Damen. Die Seglerin aus Odessa war in die Schweiz geflüchtet, trainiert mit dem Dirt Regattaclub Sisikon und konnte mit dem Schweizer Team an die WM in Portugal reisen.

Alina Shapovalova Bild: zVg Vilamourasailing

Text: Walter Rudin 

«Es ist eine dieser Geschichten die uns an eine bessere Welt glauben lassen», schreibt der Lagos Sailing Club, welcher der jungen Athletin aus der Ukraine ein Boot zur Verfügung gestellt hatte und ihr die Teilnahme an dieser WM erst ermöglichte. Tatsächlich hört sich die Geschichte wie ein modernes Märchen an, eines das auch in unserer krisengeschüttelten Zeit noch Wirklichkeit werden konnte:

Alina Shapovalova lebte bis zum Beginn des Krieges in Odessa am Schwarzen Meer wo sie mit neun Jahren auf dem Optimisten zu segeln begonnen hatte und schnell Erfolg verbuchte. Sie wurde Mitglied der ukrainischen Nationalmannschaft war an drei Europameisterschaften und letztes Jahr an der Weltmeisterschaft am Gardasee dabei. Wie das in der Opti-Szene die Regel ist, stand auch für sie als 15-Jährige auf diese Saison der Wechsel in eine andere Bootsklasse an. 

Statt ILCA-segeln hiess es aber Krieg und Flucht. In der Schweiz fand Alinas Familie Unterschlupf in Immensee am Zugersee. Die Gastfamilie Monnin, Vater und Söhne sind selber passionierte Segler, vermittelte die wichtigen Kontakte, Alina konnte sich zum Training dem Dirt-Regattaclub Sisikon DRCS anschliessen. Und als die WM in Portugal bevorstand beschloss man, Alina mitzunehmen. Nun hatte sie aber noch kein Boot und dank der guten Vernetzung von Opti World-Vorstandsmitglied Carmen Casco Canepa stellte ihr der portugiesische Lagos Sailing Club ein Boot zur Verfügung. 

Den Rest der Geschichte hat die junge Ukrainerin selber geschrieben. Mit einer soliden Leistung holte sie sich nach neun Wettfahrten überlegen den U-16 WM Titel. Fast hätte es sogar zur Gesamtführung bei den ILCA-4 Damen gereicht nur eine Italienerin war vor ihr klassiert. Seit einigen Tagen ist Alina zurück in der Schweiz trainiert weiterhin mit dem DRCS und freut sich bereits auf die ILCA-Schweizermeisterschaft in Ascona Mitte September. Skippers wird in der Winterausgabe ausführlich über Alina Shapovalova und ihre weiteren Pläne berichten. 
 

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