Als eidgenössisch diplomierter Baumeister, Ingenieur und Generalunternehmer prägte er die Schweizer Bauwirtschaft nachhaltig. Im Jahr 1972 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die Marazzi Generalunternehmung AG in Bern, die sich zu einer der führenden Generalunternehmungen der Schweiz entwickelte. Zu seinen bedeutendsten Projekten zählen der Bau des Stade de Suisse im Berner Wankdorf und des St. Jakob-Parks in Basel.
Neben seiner beeindruckenden beruflichen Karriere war Bruno Marazzi ein leidenschaftlicher und erfolgreicher Segler. Seine Begeisterung für den Segelsport sowie seine zahlreichen sportlichen Erfolge auf dem Wasser fanden weit über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung. Im Jahr 1970 trat er dem Thunersee Yachtclub (TYC) bei, später auch dem Gstaader Yacht Club (GYC). Gemeinsam mit seinen Söhnen nahm er an zahlreichen Regatten teil – von lokalen Wettkämpfen am Thunersee bis hin zu internationalen Weltmeisterschaften. Zunächst segelte er mit dem Starboot, später in der 5.5m-IC-Klasse.
Bruno Marazzi errang zahlreiche Titel, darunter Weltmeister-, Europameister- und Schweizermeisterschaften sowie nationale Titel in Italien und den Niederlanden. Zu seinen grössten Erfolgen zählt der Sieg im Scandinavian Gold Cup im Jahr 2005 – gemeinsam mit seinen Söhnen Flavio und Renato. Dieser Sieg, im zweitältesten Segelcup der Welt, wurde 2024 von Flavio Marazzi, diesmal mit seinen Töchtern, erneut errungen. So bleibt der Segelsport eine lebendige Familientradition, die von Generation zu Generation weitergetragen wird.
Bruno Marazzi war von Juli 2006 bis Februar 2010 im Verwaltungsrat der Swiss Sailing Team AG tätig, wo er seine Visionen und seine Leidenschaft für den Segelsport einbrachte. Sein Einsatz und seine Führungsstärke haben zur Förderung und Weiterentwicklung des Segelsports in der Schweiz beigetragen.
Er wird nicht nur als visionärer Unternehmer, sondern auch als inspirierender Sportler und grosszügiger Mensch in Erinnerung bleiben. Sein Engagement, seine Zielstrebigkeit und seine Herzlichkeit hinterlassen bleibende Spuren in der Schweizer Segelszene und darüber hinaus.
Swiss Sailing spricht der Trauerfamilie sein tief empfundenes Beileid aus und wünscht den Hinterbliebenen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Sein Vermächtnis wird für immer in Erinnerung bleiben.
Lucas Landolt, Präsident Swiss Sailing